Heft 8 |
Geschlechtsideologie und Sprache
Wie technische und soziale Arbeitsbegriffe
alte Geschlechtslogiken transferieren
Eine kulturhistorische Studie
Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, welche Rolle die Sprache bei der
Verstetigung alter Geschlechtsstereotype spielt. Von Vygotskijs Verstä
ndnis der Sprache als einem historisch entwickelten Mittel des
Denkens und Sprechens ausgehend, wird die geschlechtliche Semantik
technischer und sozialer Arbeitsbegriffe aufgedeckt. Im Anschluss
an eine sprach- und sozialgeschichtliche Untersuchung zeigt
die Analyse berufskundlicher Texte, dass moderne Arbeitsbegriffe
altüberlieferte Geschlechtsdeutungen und Verallgemeinerungslogiken
übermitteln, deren sozialhistorische Entstehung bis in die Renaissance
zurückreicht. Welche denk- und entwicklungspsychologischen
Konsequenzen hieraus erwachsen, wird eingehend diskutiert.
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Inhalt
- Abstract
- Einleitung
- Zur Ideengeschichte von
produktiver Arbeit und methodischer Rationalitä t - Vygotskij und die Kulturhistorische Schule
- Historische Entwicklung höherer psychischer Funktionen
- Genetische Wurzeln von Denken und Sprechen
- Über sprachliche Bedeutungen
- Ontogenetische und historische Begriffsentwicklung
- Entwicklungspsychologische Bedeutung der Sprache
und Wirkung geschlechtlicher Kategorien - „ Geschlechtscharaktere“ – ein soziopsychisches
Schema der Moderne - Genderförmige Entwicklung von Arbeit und Leben
seit der Frühen Neuzeit - Ungleichzeitigkeiten der Begriffsentwicklung
- Analyse aktueller Berufsbilder
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literatur
- Personenregister
- Sachregister
- Autorin
- Glossar: Begriffe der Tätigkeitstheorie